22.10.17

Das aktuelle Krimi-Ranking: Kino-Thriller

Die 12 besten Kino-Thriller

 

Platz 12 »Point Blank« (Point Blank, 1967) von John Boorman
Lee Marvin als namenloser Held in der Verfilmung des legendären »Parker«-Romans »The Hunter« von Donald E. Westlake. Großes Gangster-Kino.

Platz 11 »Yakuza« (The Yakuza, 1974) von Sydney Pollack
Robert Mitchum als amerikanischer Ermittler im Kampf gegen das organisierte Verbrechen in Japan.




Platz 10 »The Shining« (The Shining, 1980) von Stanley Kubrick
In einem einsamen Hotel packt Jack Nicholson der Wahnsinn.

Platz 9 »Das Fenster zum Hof« (Rear Window, 1954) von Alfred Hitchcock
James Stewart und Grace Kelly klären ein Verbrechen in der Nachbarschaft.

Platz 8 »Spurlos« (Vanishing,  1993) von George Sluizer
Der Freund einer verschwundenen Frau gibt nicht auf und stößt auf ein grauenhaftes Verbrechen. 

Mit Jeff Bridges und Sandra Bullock




 
Platz 7 »Der unsichtbare Dritte« (North by Northwest, 1959) von Alfred Hitchcock
Cary Grant gerät vollkommen unschuldig in ein Agenten-Komplott.

Platz 6 »Die Unbestechlichen« (All the President's Men, 1976) von Alan J. Pakula
Robert Redford und Dustin Hoffman decken als Reporter den Watergate-Skandal auf.
 


Platz 5  »Die zweite Chance - In The Line of Fire«  (In the line of Fire, 1993) von Wolfgang Petersen
Clint Eastwood als Bodyguard des US-Präsidenten.


Platz 4 »Der Pate«  (The Godfather, 1972) von Francis Ford Coppola
Die Familiengeschichte eines Mafia-Clans - mit Marlon Brando in der Titelrolle.




Platz 3 »Heat«  (Heat, 1995) von Michael Mann
Das erste filmische Zusammentreffen von Robert deNiro und Al Pachino als hochklassige Gegner


Platz 2 »Sieben«  (Seven, 1995) von David Fincher
Brad Pitt und Morgan Freeman jagen einen teuflischen Serienkiller.



 
Und auf 

Platz 1 »Das Schweigen der Lämmer« (The silence of the Lambs, 1991) von Jonathan Demme
Jodie Foster trifft als Agentin Clarice Starling »Hannibal the Cannibal« Anthony Hopkins.


21.10.17

Krimi der Woche

 Kronzeuge unter Druck

 Von Michael Rolandt
   

Mario Cinetti hatte Angst. Und Kommissarin Inga Beck konnte ihn gut verstehen. Der Italiener hatte als Kronzeuge im Prozess gegen Salvatore Gambetta ausgesagt, Inhaber eines Lebensmittelgroßhandels - und einer der Mafia-Bosse der Region.
   »Man mir zwar im Zeugenschutzprogramm eine neue Identität verschafft«, sagte Mario, als Inga Beck ihn in seinem Häuschen aufsuchte, »aber trotzdem fürchte ich mich. Sie wissen, dass mir Gambettas Tochter Clara im Gerichtssaal Rache geschworen hat?«
   »Machen Sie sich keine Sorgen!«, beruhigte die Kommissarin den Mann. »Sie leben hier jetzt unerkannt als Gino Rinaldo und arbeiten als harmloser Pizzabäcker.« Sie musterte Mario. »Außerdem haben Sie zugenommen!«
   »Das macht die Arbeit in der Pizzeria«, seufzte Mario. Er reichte der Kommissarin sein Handy mit einer SMS. »Die kam gestern.«
   »Verräter!«, lautete die Nachricht.
   »Ich brauche Geld!«, sagte Mario. »100.000 Euro, mindestens! Ich will abhauen, auf eigene Faust, ohne euren Zeugenschutz!«
   Ingas Kollege Reißmeier war für das Zeugenschutzprogramm zuständig. »Ein feines Früchtchen, dieser Mario!«, erklärte er. »Ich habe mich umgehört. Mario alias Gino hat enorme Schulden: Sportwetten ohne Ende. Außerdem trinkt er - deswegen ist er auch so fett geworden. Ich glaube, er hat sich diese SMS selbst geschrieben, um von uns 100.000 Euro abzukassieren.«
   Das überzeugte Inga Beck nicht ganz. Zur Sicherheit hatte sie Carla Gambetta vorgeladen. Die Tochter des Mafiosi war eine Schönheit - doch ihr Blick war eiskalt. »Wollen Sie sich immer noch an Mario Cinetti rächen?«, fragte Inga.
   »Sobald ich erfahre, wo er sich verkrochen hat, sind seine Tage gezählt!«, sagte Carla. »Haben Sie Probleme mit Gino? Hat er sich wieder aufs Wetten eingelassen? Hat er Sie um Geld gebeten?«
   »Haben Sie ihm eine SMS geschickt?«, bohrte die Kommissarin.
   »Kein Kommentar!«, sagte Clara. »Wenn Sie noch Fragen haben: Rufen Sie meinen Anwalt an!«
   »Den rufen Sie am besten selbst, denn Sie bleiben erst einmal hier, bis wir Mario in Sicherheit gebracht haben. Sie kennen nämlich sehr wohl seine neue Identität.« 
   »Woher ...«, fragte ihr Kollege Reißmeier gleich darauf. Er hatte Ingas Gespräch mit der Mafia-Tochter aus dem Nebenraum verfolgt.
   »Ganz einfach - Carla sprach einmal von Gino, als sie Mario meinte. Also kennt sie seine neue Identität als Gino Rinaldo.«



Michael Rolandt:
Kronzeuge unter Druck
Badische neueste Nachrichten 40/2017
© by author/Jahn facts&fiction

16.10.17

Orson Welles: Mister Arkadin


Ein Roman ganz im Stil der Filme von Orson Welles.


Gus van Stratten, ein Abenteurer, der sich an der französischen und spanischen Küste herumtreibt, entdeckt, dass sich hier auch Mister Arkadin lebt, ein schwerreicher Geschäftsmann, der sein Leben in absolute Diskretion hüllt, keine Fotoaufnahmen von sich duldet und deswegen schon nahezu sagenumwoben ist. 
Van Stratten macht sich an Arkadins Tochter Reina heran, doch Arkadin hat ihn durchschaut und konfrontiert ihn mit einem Dossier, das er mittlerweile über van Stratten hat zusammenstellen lassen. Aus dieser Situation entsteht im Gespräch die Idee von Arkadin, van Stratten damit zu beauftragen, auch ein solches Dossier über ihn zusammenzustellen (angeblich geht es um einen amerikanischen Regierungsauftrag, für den Arkadin sich seiner weißen Weste versichern will). 
Gus stimmt zu und findet schnell heraus: Arkadin war zu Beginn seiner Karriere nicht mehr als ein kleiner polnischer Gangster. 
Ein Roman ganz im Stil der Filme von Orson Welles, mit vielen Elementen aus den Produktionen der Schwarzen Serie, hier aber auch verbunden mit einigen Motiven , wie sie auch in »Die Maske des Dimitrios« von Eric Ambler auftauchen. Der erzählerische Impuls überträgt sich nahezu spontan auf den Leser, der dann am Ende sogar die eine oder andere unglaubhafte Wendung im Kauf nimmt.

Filmplakat Mr Arkadin
Der Roman scheint eine Version des Films »Mister Arakdin«/»Confidential Report« von  Orson Welles zu sein, der in Deutschland unter dem Titel »Herr Satan persönlich« gezeigt wurde. Orson Welles selbst bestritt allerdings nicht nur die Existenz des Romans, sondern auch die Autorenschaft.



Orson Welles:
Mr. Arkadin (Monsieur Arkadin / Mr. Arkadin)
Deutsch von Michael Farin und Hans Schmid
rororo 22176 (Feb 1998)
(C) 1955 by Editions Gallimard, Paris
(C) 1997 deutsch Rogner und Bernhard
Mehr zum Film bei Wikipedia
https://de.wikipedia.org/wiki/Herr_Satan_pers%C3%B6nlich

14.10.17

US-amerikanische Kriminalautoren

Raymond Chandler (1888 - 1959)
Der Held seiner Kriminalromane ist der Privatdetektiv Philip Marlowe, der sein Geschäft in Los Angeles betreibt. Chandler entwickelt die Figur zunächst in einer Reihe von Kurzgeschichten, die er ab 1933 für das Pulp-Magazin (Groschenheft) "Black Mask" schreibt. Sechs Jahre später erscheint der erste Marlowe-Roman "Der große Schlaf". Daraufhin wird Chandler bald von der Filmindustrie Hollywoods engagiert und schreibt unter anderem Drehbücher für Billy Wilder ("Double Indemnity") und Alfred Hitchcock.

Rex Stout (1886 - 1975)
Im Mittelpunkt seiner rund 50 Romane steht der dickleibige und zumeist übellaunige New Yorker Privatdetektiv Nero Wolfe. Rex Stout stattet seinen Helden, dessen erstes Abenteuer er 1934 als Fortsetzungsroman für eine Zeitung schreibt, mit dem genialen Kombinationsvermögen eines Sherlock Holmes aus. Zu Wolfes Leidenschaften gehören die Orchideenzucht und gutes Essen.

Erle Stanley Gardner (1889 - 1970)
Der Schöpfer des Staranwaltes Perry Mason ist selbst Jurist. Zunächst schreibt er neben seiner Tätigkeit als Strafverteidiger unter einem halben Dutzend Pseudonymen Kurzgeschichten für das "Black Mask"-Magazin. 1933 erscheint der erste Perry Mason-Roman. Von den insgesamt 80 Mason-Abenteuern werden viele für das Kino verfilmt. Von 1957 bis 1973 spielt Raymond Burr in 200 Episoden einer Fernsehserie den Anwalt. Um zu beweisen, daß er nicht nur mit Perry Mason erfolgreich sein kann, schreibt Gardner ab 1939 unter dem Pseudonym "A. A. Fair" zahlreiche Privatdetektivromane.

Ross MacDonald (d.i. Kenneth Millar, 1915 - 1983)
Der in Kalifornien geborene und in Kanada aufgewachsene Literaturwissenschaftler Kenneth Millar veröffentlicht zunächst Gedichte und einen Romane über das Hitler-Deutschland. Ab 1949 schreibt er unter dem Pseudonym "Ross MacDonald" Kriminalromane. Sein Held ist der Privatdeteketiv Lew Archer aus Los Angeles. Er tritt in insgesamt 18 Romanen auf und gilt als der legitime Nachfolger von Chandlers Philip Marlowe und Hammetts Sam Spade. Ross MacDonalds Ehefrau ist die Krimischriftstellerin Margaret Millar (1915 - 1994).
 

Ed McBain (d.i. Evan Hunter, 1926 - 2005)
Der Erfinder des legendären "87. Polizieireviers" wurde als Sohn italienischer Eltern unter dem Namen Salvatore A. Lombino in New York geboren. Er wurdeLehrer und schrieb unter dem Pseudonym "Evan Hunter", das er später als richtigen Namen annahm, den Bestseller "Saat der Gewalt", der erfolgreich verfilmt wurde. Ab 1956 veröffentlichte er regelmäßig als "Ed McBain" Romane um die Mannschaft des "87. Polizeireviers". Die Geschichten um die Detektive Steve Carella und Meyer Meyer wurden zu Klassikern des Polizeiromans.



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1.10.17

Tilmann Spreckelsen
Das Nordseegrab


Husum, 1843. Der Schreiber Peter Söt tritt seinen Posten bei dem jungen Anwalt Theodor Storm an, der sich – noch gemeinsam mit seinem Vater - um die Rechtsgeschäfte der Husumer kümmert. Aufregung gibt es, als in einem Lager von Storms Vater eine »Leiche« in einem Kartoffelfass gefunden wird – die sich dann allerdings als lebensechte, Storm senior nachempfundene Wachspuppe entpuppt. Doch was bedeuten die Namen, die an der Wand des Lagers geschrieben wurde? Kurz darauf wird ein wohlhabender Husumer beim ermordet und es scheint klar, dass die Vorfälle etwas mit dem Schiffbruch der »Hesperus« zu tun haben, einem Jahre zurückliegenden Unglück, an das man sich besonders in der Kaufmannsschaft von Husum und Umgebung gut erinnert. Der junge Anwalt Theodor Storm beginnt zu ermitteln.

Tilmann Spreckelsen hat sich intensiv mit Husum, der Geschichte der Stadt und natürlich  dem Leben von des Dichters Theodor Storm (1817-1888) beschäftigt und verwebt alle diese Kenntnisse mit einer Kriminalgeschichte, die angenehm unkonventionell abseits der aktuellen Krimipfade daherkommt. Sozusagen Theodor Storm-like zurückhaltend und mit viel norddeutscher Atmosphäre aufgeladen.
(Reinhard Jahn WDR5 Mordsberatung)

Tilmann Spreckelsen
Das Nordseegrab
Fischer TB