24.9.08

Silvia Kaffke: Das rote Licht des Mondes

Duisburg Ruhrort 1854. Das Örtchen vor den Toren Duisburg ist zur Boomtown in Sachen Kohle und Stahl geworden - Zechen, Eisengießereien, Stahlwerke schießen aus dem Boden, der Ort scheint aus allen Nähten zu platzen.
Hier lebt Lina Kaufmeister, Mitte zwanzig und unverheiratet, eine nach den Begriffen der Zeit "alte Jungfrer". Als Tochter eines Reeders und Spediteurs muss sie ihrem stoffeligen Bruder und seiner gebärfreudigen niederländischen Gattin das Haus führen, obwohl sie lieber als Schneiderin auf eigenen Beinen stehen möchte.
Aber das geht nicht - jedenfalls nicht so einfach - in einer Zeit, in der eine Frau nicht von sich aus eine Wohnung mieten und schon gar kein Bankkonto eröffnen darf.
Es ist Nacht, es ist nebelig, als Lina auf einer einsamen Straße vorm Ort zwei schrecklich zugerichtete Leichen findet, Kinder, arme Geschöpfe aus den Elendsquartieren der Stadt. Ein Fall für Commissar Robert Borghoff, zusammen mit zwei Schutzmännern die gesamte Polizeimacht Ruhrorts. Ist der Täter einer der wallonischen Fremdarbeiter, die von den Kohlebaronen herangeschafft werden? Oder einer der Binnenschiffer, die Ruhrort regelmäßig anlaufen?
Im Laufs einer Ermittlungen trifft der Commissar immer wieder auf Lina Kaufmeister, die ihre ganz eigenen Spuren in diesem Fall verfolgt. Und natürlich kommen die beiden sich bei der Aufklrung des Falles auch sehr, sehr nahe... und die Lösung des Falles ist wirklich eines "historischen Krimis" würdig.
Viel Spannung, eine wunderbare Heldin, das bunt und detailreich geschilderte Milieu zu Mitte des 19. Jahrhunderts und dazu noch ein ungewöhnlicher Kriminalfall: Silvia Kaffke ist hier ein Meisterstück gelungen.

Silvia Kaffke
Das Rote Licht des Mondes
Wunderlich

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