1.1.08

Theodore Roszak: Schattenlichter

Ein Roman über, nein: eine Liebeserklärung an die - wie manche meinen - schönste aller Künste: DAS KINO. Zugleich ein Thriller von wahrhaft Dan-Brownscher Dimension, mit allem was einer solchen Geschichte gehört: weltweite, geschichtsträchtige Verschwörung, geheimnisvolle Zeichen, sympathische Helden.
Kurz gesagt: ein perfektes Buch, ein wunderbarer Roman, ein packender Thriller, eine anrührende, spannende Geschichte über zwei Menschen, die in den Bann eines großes Geheimnisss geraten.
Aber worum geht es denn eigentlich in SCHATTENLICHTER, einem 877-Seiten-Thriller, der vielleicht auf der einen oder anderen Seite mal für den nicht-ganz-so-Kino-interessierten Leser etwas weitschweifig wird, der aber dennoch nie an Sapnnung verliert?

Es geht zunächst einmal um Jonathan Gates, einen Filmstudentenden und Filmfreak, der im Los Angeles der 60er Jahre in dem abgewrackten Kunstkino CLASSIC die betörende Programm-Macherin Clare kennen lernt.
Und durch sie zum ersten Mal einen Film von Max Castle sieht: ein schauriges Schundprodukt des deutschstämmigen Regisseurs, der nach seinen Anfängen bei der UFA im Belrin der 30er Jahre nach Amerika kam und dort in Hollywood als Verfertiger von B- und C-Pictures endete, die Titel trugen wie "Die Rache des Ghuls" oder "Die Stunde des Henkers".

Dieser Max Castle - eigentlich Max von Kastell - lässt Jonathan nicht los - weil Jonathan in seinen Filmen, die er nach und nach auf die abenteuerlichste Art und Weise auftreibt - etwas sieht - nein: spürt, was einzigartig ist.

Max Castle beherrschte offenbar eine einzigartige Methode der technischen und psychologischen Manipulation, durch die er ein Kinopublikum dem reinen Terror, dem Blick in die eigene Seele, aussetzen konnte.

Und je weiter Jonathan in die Geheimnisse dieses Filmemachers Max Castle eindringt, dessen Biographie vom Autor trickreich in die echte Kino-Geschichte eingeflochten ist, desto klarer wird unserem Helden, dass er hier einer gigantischen Verschwörung auf der Spur ist, die bis weit in die vor-christliche Zeit zurückreicht und deren aktuelle Bestrebung es ist, die Welt ins Verderben zu stürzen.
Ein plot, das zu weit her geholt klingt? Nur auf den ersten Blick. Denn SCHATTENLICHTER ist genauso doppelbödig, so vielfach verschachtelt wie die Meisterwerke des Max Castle: Fakten und Fiktion sind derart geschickt ineinander verwoben, dass man sich dem suggestiven Bann der Geschichte als Leser nicht entziehen kann. Einem Bann, der um so stärker ist, je mehr das Kino liebt. Damit ist das Buch einer der intelligentesten Thriller, die in der letzten Zeit erschienen sind.

SCHATTENLICHTER ist genauso doppelbödig, so vielfach verschachtelt wie die Meisterwerke des Max Castle: Fakten und Fiktion sind derart geschickt verwoben, dass man sich dem suggestiven Bann der Geschichte nicht entziehen kann.

Theodore Roszak
Schattenlichter
Heyne Softcover
877 Seiten

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