11.9.19

Gisbert Haefs: Mord am Millionenhügel

Gisbert Haefs: Und oben sitzt ein Rabe (Foto: Reinhard Jahn)
Er ist dick, er ist verfressen, er ist ein Klugscheißer und er trägt schreiend gelbe Morgenmäntel. Sein Name ist Matzbach, Balthasar Matzbach, und er trat zum ersten Mal 1981 auf, in dem Roman MORD AM MILLIONENHÜGEL, mit dem Gisbert Haefs aus Bonn den ersten Preis in einem Krimi-Wettbewerb des Goldmann-Verlages gewonnen hatte. Bzw nicht nur gewonnen, sondern auch verdient: denn dieser Matzbach, der in Bonn - damals noch Sitz des Parlaments und auch bekannt als "Bundesdorf" - ist die deutsche Antwort auf alle Superdetektive von Sherlock Holmes bis Nero Wolfe - und zugleich auch deren Parodie.

Matzbach
Matzbach im Bücherschrank
(Foto: Jahn)
Matzbach ist fett, faul und verfressen, hat schlechte Manieren aber er ist ein gottverdammtes Genie, was seine diversen Gegenspieler zur Raserei treibt. Kein noch so abseitiges Wissensgebiet, in dem der universal halbgebildete Matzbach nicht in brillant dilettiert.


Matzbach kam, wie es in seiner fiktiven Biographie heißt, im gleichen Jahr über die Welt wie der Zweite Weltkrieg. Später studierte er Philosophie und Kernphysik, erfand "irgendetwas für das Betatron", was ihm bis heute ein regelmäßiges Patent-Einkommen bringt. Außerdem komponierte er irgendwann einmal einen Gassenhauer, für den ihm die GEMA jedes Jahr Tantiemen überweist.

Seitdem praktiziert Matzbach als Universaldilettant, indem er im wesentlichen seinen Mitmenschen auf die Nerven geht: unberechenbar, besserwisserisch und mit drastischem Witz. Und nur aus Langeweile betreut er die Ratgeberspalte einer Frauenzeitschrift, wo er unter FRAGEN SIE FRAU GRISELDIS Lebensratschläge gibt.

Matzbachs erster Fall ist jetzt . zusammen mit seinen anderen Fällen, beim KBV-Verlag wieder neu aufgelegt worden:

Mord am Millionenhügel führt ins ins Bundesdorf Bonn in den Achtzigern, wo Balthasar Matzbach eines Morgens nach einer ausgedehnten - einer sehr ausgedehnten - Zechtour durch die Bonner Altstadt - in seinem Badezimmer eine fremde Zahnbürste findet.
Nun gut, das kann passieren.
Normale Menschen gehen über so etwas hinweg.
Nicht so Matzbach.
Er versucht zu rekonstruieren, woher die Zahnbürste stammt und kommt dabei einem unauffälligen Mann auf die Spur, der die de Bürste möglicherweise hinterlassen haben könnte.
Doch... der Mann ist verschwunden.
Weg.

Was Matzbach nur zu weiteren, intensiveren Recherchen animiert, zu denen er seinen gesamten Freundeskreis einspannt: den Reporter Moritz, den Schriftsteller Henry und den Arzt mit dem seltsamen Namen Römertopf.

Alle Spuren führen unsere ermittelnden Freunde schon bald zum Millionenhügel, einer Ecke in Bonn, wo in ein paar nachbarlichen Häusern eine paar besser situierte Menschen leben, die offenbar durch ein großes Geheimnis miteinander verbunden sind...
Die Neuausgabe des ersten Matzbach-Abenteuers: Für die Matzbach-Fans der ein Muss und für die, die Matzbach-Fans werden wollen sowieso.
Reinhard Jahn

Gisbert Haefs
Mord am Millionenhügel
Neuausgaben bei KBV

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